Aus der Sicht des Ayurveda gibt es zwei Winterphasen, die jeweils von etwas unterschiedlichen Qualitäten geprägt sind. Speziell das Vata wird im Winter mobilisiert und zeigt sich in vielerlei Facetten: Durch Kälte, Wind und Lichtmangel wird das Immunsystem geschwächt.

 Auf der psychischen Ebene führt die winterliche Vata-Sensibilität zu einem vermehrten Wunsch nach den typischen Kapha-Werten wie Ruhe, Geborgenheit, Genuss, Gemeinschaft und Zufriedenheit. (c)Fotolia_cook_inspire

 

Der frühe Winter (Hemanta Ritu) beginnt am 22. Oktober und endet kurz vor Weihnachten am 21. Dezember. Während dieser Zeit ist unser Stoffwechsel (Agni) sehr stark, denn er wird durch den Kontakt mit kaltem Wind in Gang gehalten. Selbst ein sonst eher schwaches Verdauungssystem ist nun in der Lage, schwere Nahrung zu verdauen. Daher ist es nun besonders wichtig auf gute Qualität der Nahrung zu achten.

Im späten Winter (Shishima Ritu) bis 21. Februar ist der Abbau von Körpergewebe gestoppt. Ab der letzten Dezemberwoche baut der Körper Kapha auf, um sich vor Kälte und Auszehrung zu schützen und das Immunsystem zu stärken. Um die negativen Einflüsse der kalten und rauen Jahreszeit auf das Vata-Dosha zu stoppen, helfen regelmäßige Ölmassagen, warme Kleidung und der Verzicht auf kalte Nahrung und Getränke. Dagegen ist der Genuss von ein oder zwei Gläsern Rotwein in dieser Jahresperiode durchaus erlaubt.

 

Von November bis Februar sollte auf alle kalten und ungekochten Speisen sowie sehr trockene und leichte Nahrungsmittel verzichtet werden. Hierzu zählen Hirse, Gerste, Blattsalate und Rohkost. Hülsenfrüchte, Kohlgemüse und Kartoffeln sind ebenfalls leicht, haben aber einen nährenden Effekt. Sie sollten im Winter bevorzugt werden – mit genügend Ghee, Salz und etwas Zitronensaft zubereitet. Ebenso helfen Vata-reduzierende und Agni-stärkende Gewürze wie Hing, Kreuzkümmel, Lorbeer, gekochter Knoblauch und schwarzer Pfeffer bei der Verwertung schwerer Speisen.

Sehr gut verträglich und gesundheitsfördernd sind alle nährenden (guru) und erwärmenden (ushna) Nahrungsmittel wie Nüsse, Trockenfrüchte, Milch, Sahne, Reis, Weizen, Rote Bete, Karotten und Sesamöl. Auch Geflügel, Eier, helles Fleisch und etwas Wein wird im Winter für diätetische Zwecke zur Substanz- und Immunstärkung empfohlen.

(Quelle Ayurveda-Journal, Kerstin Rosenberg)